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Knoxville vom Steinbachtal
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Am 15.12.01, es war gerade richtig saukalt in Wien, wurde ich von Unbekannten im 14.Bezirk ausgesetzt; genauer gesagt an einer Parkbank festgebunden. Von der Tierrettung eingefangen wurde ich ins Tierschutzhaus nach Vösendorf gebracht, wo ich etwa eine Woche gemeinsam mit einem zweiten Hund in einem der Zwinger zubringen musste.Am 27.12.01, einem wirklich beißend kaltem Wintertag kamen wie sooft in dieser Woche Besucher ins Tierheim. Während mein Zwingergenosse eher missmutig die umherwandernden Personen anknurrte, war für mich klar: ?Holt mich hier raus!? Schließlich musste ich meine beiden neuen Rudelmitglieder ja davor bewaren, sich einen der DSH zu nehmen :-).
Als einer der wenigen Hunde im Tierschutzhaus,
und wir sahen an diesem Tag etwa 200 von den 500 Hunden, da sich wegen der
Kälte nicht alle in den Außenzwingern befanden, also als einer der wenigen
Hunde war Knox total aus dem Häuschen, als er uns kommen sah; er wedelte,
quietschte, sprang am Gitter hoch, leckte
uns die Hände ab. Obwohl wir uns noch 2 weitere Hunde in einen größeren
Außenzwinger zum Kennenlernen bringen ließen; war auch
hier bald klar, dass Knox am meisten Interesse an uns zeigte.
Leider stellte sich heraus, dass er im Zwinger vom 2. Hund gebissen bzw. geschnappt worden
war, da er an einem Fuß eine Schwellung zeigte und auch leicht lahmte. So wurde
die Übergabe wieder verschoben und konnte erst nach einer weiteren Woche in
Quarantäne des Tierschutzhauses stattfinden. Bei der Übergabe wurde uns ein
deutlich gewachsener, andauernd quietschender und unglaublich lebhafter Hund
mit den Worten ?Labrador-Mischling, na des wird viel Arbeit mit dem!?
übergeben.
Knoxl bleibt weiterhin ein dummer Knopf. Mich hat wirklich überrascht wie unglaublich schnell er sich an das Rudelleben mit Nash gewöhnt und den Zwerg geduldig und konsequent in die Knigge der Hundesprache eingeführt hat. Ich hab soviel durch Knoxl und über ihn lernen dürfen und müssen - auch hat er mir in vielen Situationen meines Lebens sehr geholfen. Somit hoff ich auf viele weitere Jahre voller Spaß, Gesundheit und der einen oder anderen unterhaltsamen Turnieranekdote ;-)
Jänner 2008
Knoxl ist seit Ende letzten Jahres pensioniert, schlußendlich haben ihm weniger die Hüften, als die verdammte Spondylose immer mehr Probleme bereitet. Im Alltag zeigt er bisher nur geringe Einschränkungen und freut sich weiter seines Lebens, welches wir körperlich durch vermehrt Traben, Physiotherapie und geistig mit ODD (Opa-Dog-Dance ;-)), Suchspielen und leichtem Training unterstützen. Für den Sommer haben wir einen Außenbereich geplant, damit Knoxl seiner weiteren Lieblingsveschäftigung nachgehen kann, dem Sonnenbaden.
März 2009
Nun wird Knoxl bald schon 10! Kaum zu glauben, wenn man ihn im Alltag sieht. Auch beim Training schafft er es im Gegensatz zum Zwerg nicht zu warten, wenn ich mit Nash trainiere. Dann macht er stattdessen z.B. die Distanzkontrolle mit einer unglaublichen Geschwindigkeit mit, wenn auch ohne aufzupassen und meistens genau konträr zu den Kommandos. Weil trotzdem was abfällt, fühlt er sich bestätigt, dass man da auch einfach irgendwas machen kann - schaut extrem lustig aus. Vor dem Füttern hat er den wichtigsten Part übernommen, nämlich die Näpfe einzusammeln und nach dem Fressen dieselben zu stapeln. Als nächste Übung hat er sich das "selektive Hören" zur Aufgabe gemacht, nämlich Unwichtiges zu Überhören und nur auf das Wichtige im Leben zu reagieren - darin ist er auch schon ganz gut ;-) Dotti spielen, dazwischen mal eine Flucht mit dem Junghundeärmel, Stellen und Verbellen und ein bisserl Cani-Cross findet er super, wenns länger dauert muss der Zwerg aber Knoxl und mich ziehen:-) Ich hoffe, es geht noch ewig so weiter!
Februar 2010Knapp 3 Monate nach seinem 11 Geburtstag fing Knoxl plötzlich an das Futter zu verweigern. Auch Obst in unserem/seinem Garten, sprich Erdbeeren, Brombeeren und Äpfel hat er nicht angerührt. Zeitgleich bekam er eine generalisierte Lymphknotenschwellung und begann literweise zu trinken. Sogleich schrillten meine Alarmglocken und somit fuhren wir in die Tierklinik Leonding, wo sogleich eine Feinnadelbiopsie sowie eine Blutabnahme unser Befürchtungen bestätigten: Knoxl hatte ein Lymphosarkom mit Leberversagen. Eine Chemo u. Hochdosiskortisontherapie wäre möglich, in Anbetracht der restlichen Organparameter und dem Ausmaß in der Histologie entschieden wir gemeinsam, diesen Weg nicht zu gehen. Vorerst wollte ich uns einige Tage zum Abschiednehmen gönnen. Obwohl er Zeit seines Lebens sehr souverän gewesen war, zeigte Knoxl heute beim Tierarzt deutliche Stressanzeichen. Als ich ihm sagte, er wäre "fertig" und wir würden "nach Hause gehen" war er sichtlich erleichtert. Zuhause angekommen trank er wieder enorm viel und wanderte ruhelos herum. Futter interessierte ihn weiter nicht und somit entschieden wir gemeinsam, dass wir noch am selben Abend bei uns im Garten von Knoxl Abschied nehmen wollten. So schwer dies für uns war, so froh bin ich im Nachhinein, ihn gehen lassen zu könne, bevor er uns signalisiert, er kann nicht mehr.
Knoxl, mein Großer, wir vermissen Dich!!!!!!!!! Juli 2012